Am Samstag ging es nach dreiwöchiger Spielpause endlich wieder auf das Feld. An diesem vierten Spieltag der Volleyball Bezirksklasse 3 waren gleich zwei Begegnungen in Brauweiler angesetzt. Im ersten Spiel trafen die Teams des Gastgebers TuS SW Brauweiler und das Team von TV Stotzheim aufeinander, im zweiten Spiel die dritte Damenmannschaft des FCJ Köln auf das Team des Vereinsfreunds DJK Südwest Köln III. Stotzheim und DJK belohnten sich beide mit 3 Punkten.
DJK ging angeschlagen, aber hoch motiviert in das Spiel. Noch zwei Tage zuvor verloren sie nach einer 2:0 Führung unglücklich gegen Brauweiler. Gegen den FCJ wollte man deutlich konzentrierter spielen; und das taten sie auch. Gleich im ersten Satz gelang es ihnen durch eine gute Aufschlagserie eine Führung heraus zu spielen. Trotz einer starken Leistung und nur weniger Fehler, gelang es dem Team aus Junkersdorf aber nicht die Führung zu verringern. Wenn auch gut im Spiel gehalten, waren es die ungenauen Annahmen und Abwehrbälle, die den sauberen Aufbau immer wieder hinderten und dazu führten, dass der Ball nur „Im Spiel gehalten“ werden konnte. Gegen die wachen Gegnerinnen, die auch harte Angriffe nahezu mühelos abwehrten, war dies aber nicht das richtige Konzept. Durch strategische Umstellungen fanden die Kölnerinnen im zweiten Durchgang zwar besser in das Spiel, verloren aber auch diesen Satz.
Die komplette Umstellung der Strategie zum dritten Satz sollte aber endlich Erfolg zeigen. Die Schwächen der Annahme des DJK konnte durch gezielte Aufschläge ausgenutzt werden. „Durch das zuvor eintrainierte Abwehrsystem und den höheren Block über Position zwei gelang es uns endlich unser eigenes Spiel aufzubauen.“ Kommentierte der Trainer des FCJ Kaders. Je besser die Damen 3 in das Spiel fand, desto mehr kamen die Erinnerungen an das vergangene Spiel beim Gegner hoch. „Im dritten Satz haben wir ganz schön gezittert. Genauso ging es uns bei der Niederlage am Donnerstag“ unterstrich DJK Trainer Matthias Grönniger. Die gute Führung drehte sich am Ende des Satzes aber noch einmal, als die Junkersdorferinnen die Aufschlagserie von Paula Kleinschmidt nach 17:22 erst bei der Einwechslung von Julia Wack abwenden konnte. Doch statt der 22:23 Führung für den FCJ entschied das Schiedsrichterteam für Punktverlust beim FCJ, da die regulär beantragte Auswechslung am Schiedsrichtergespann vorbei ging und sich Julia Wack somit selbst einwechselte. Nach rund fünf Minuten Diskussion und Blättern im Regelwerk stand es nun fest, dass die Führung nun ein weiteres Mal an den DJK ginge. Die enttäuschende Entscheidung der Schiedsrichter war noch nicht realisiert, als der nächste Aufschlag dem Annahmeriegel des FCJ um die Ohren flog. 2:0, 24:22 für den Gegner! Fassungslos, dass es eine Schiedsrichterentscheidung den Satz entscheiden lassen sollte, mobilisierte das junge Team noch einmal alle Kräfte. Ein schwacher Aufschlag des Gegners wurde zur rechten Zeit mit Leichtigkeit von Libera Franziska Purmann an das Netz geschoben und nach einem Traumpass von Außenangreiferin Nora Göhring in den Hallenboden gedonnert. Die bis dato satzentscheidende Diagonalangreiferin Katrin Merkinghaus musste nun zum Aufschlag. Vollkommen sorgenlos stand sie an der Grundlinie und warf sich den Ball flach an, der Ball zischte über den Kopf der gegnerischen Libera hinweg und landete abfallend im Winkel des Feldes: Ass! Es stand nun 24:24 und auch die Auszeit konnte die sichtliche Nervosität des DJK nicht senken. Wieder gelang es ihnen nicht, die Annahme zu kontrollieren und so pritschten sie den dritten Ball über das Netz. Nach perfektem Dankeball war es die Rettung des geblockten Mittelangriffs, der den Gegner endgültig zermürbte und auch im Folgeangriff zum Fehler zwang. Unkonzentriert schaffte es der Gegner nun nicht mehr den letzten Ballwechsel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Der Satz war gewonnen und die Euphorie so groß, als wäre das Spiel gerade entscheiden worden.
Im vierten Satz war der Kampfgeist beider Teams geweckt. Das extrem niveauvolle Spiel des FCJ wurde in diesem Satz aber überschattet. Die abermals starke Aufschlagserie von Kleinschmidt brachte eine frühe und deutliche Führung, die nach herankommen der Kölnerinnen durch eine zweite Aufschlagserie von Tranowski die Kluft zum Sieg zu groß werden ließ. Beim Spielstand von 14:23 war der Satz eigentlich schon entschieden. Die einzige Chance in diesem Satz noch etwas zu drehen, war eine lange Aufschlagserie. „Ich hatte die Entscheidung zu treffen Katharina Greuel, die im vergangenen Spiel viele Punkte im Aufschlag gemacht hatte, für eine Aufschlagspezialistin heraus zu nehmen und damit unter Umständen die Abwehr zu schwächen. Die Entscheidung fiel mir erschreckend leicht!“ In einer rasanten Aufholjagt schmetterte die eingewechselte Mittelblockerin Katharina Meyer den Gegnern die Aufschläge in das Feld und ließ das junge Damenteam so noch einmal auf drei Punkte heran kommen. Am Ende reichte es dann aber doch nicht, um sich den Satzsieg zu holen. „Hätten wir nach dem Rückstand den vierten Satz geholt, wäre DJK sicherlich im fünften Durchgang eingebrochen. Wir hätten damit gleich am Anfang der Saison das wohl stärkste Spiel der Liga gewonnen, hätten aber eine riesen Lektion nicht gelernt. DJK war heute in allen spielerischen Belangen besser. Im letzten Jahr hat uns unser Kopf daran gehindert jedes Spiel zu gewinnen. Daraus haben wir damals gelernt. Hätten wir DJK an ihrem eigenen perfekten Tag besiegt, dann nur durch unsere mentale Stärke und den Kampfgeist. Die Einsicht, dass uns ein anderes Team spielerisch deutlich überlegen ist, ist das, was wir gerade am Anfang der Saison brauchen. Solche Spiele gewinnen wir in Zukunft nur, wenn sich unser Spiel in noch größeren Schritten verbessert, “ resümiert der Coach den Spieltag. Wie stark das Spiel auch von der Konkurrenz wahrgenommen wurde zeigt sich bei DJK Coach Matthias Grönnigers Kommentar zum Spiel: „Ich denke, dass das Spiel heute auf jeden Fall Bezirksliganivaeu hatte. So macht es doch Spaß zu spielen“, sowie die Aussage: „Das war heute ein richtig gutes Volleyballspiel“ von einer seiner Spielerinnen.
Ob der FCJ auch daran in Zukunft an das Niveau anschließen kann, zeigt sich in der kommenden Woche gegen Stotzheim.