So gar nicht typisch Kölsch geht es für die 3. Damenmannschaft des FCJ Köln in den Sommer. Während der Kölner bei schönem Weederche eher im Gröngöödel chillt und nach alter Weisheit lebt, „Wer fuul es, es auch schlau“, legen sich die Junkersdorferinnen erst richtig ins Zeug. In der kommenden Saison verlässt das junge Team das Domstädtchen und spielt mit Sack und Pack am Nordend der Eifel. Damit bringen sie nicht nur temporär den Frauendurchschnitt der Maschinenbaumetropole auf über 15%, sondern auch lange Anfahrten für den Gegner mit sich. Die Saison startet Mitte September.
Das Ende der Saison 2013/2014 endete mit einem Aufstieg auf dem Papier. Nach einer knappen Niederlage im zweiten Relegationsspiel in die BeL2, konnte der FCJ Köln als bester Nachrücker in die Staffel in Aachen (BeL1) einziehen. Neben drei Aachener Teams spielen auch Eilendorf, Erkelenz, Frankenberg und Stolberg in der Riege. In der vergangenen Saison stieg keine Mannschaft aus der Landesliga in die Bezirksliga ab. Dafür wurde die Liga mit mehreren Aufsteigern aufgefüllt.
Beim Saisonstart am 13. September wird den Kölnerinnen deutlich mehr abverlangt als bisher. Um den Leistungsstand bis September einschätzen zu können werden neben einigen Testspielen auch Vorbereitungsturniere gespielt. Damit fährt das junge Team unter anderem zum dritten Mal in Folge zum feuchtfröhlichen Gelderncup am Niederrhein. Vor allem für die neuen Gesichter im Team ergeben sich Chancen sich zu beweisen. Neu im Kader sind Ines Meyer, Vera Bolte, Caroline Kohlhas und Linda Wiehr.
Nicht alle Spielerinnen können die üppige Saisonvorbereitung nutzen, um sich mit dem restlichen Kader einzuspielen. „Da einige wichtige Spieler erst kurz vor Saisonstart wieder in das Training einsteigen, war es wichtig schon jetzt auf einen guten Nenner zu kommen. Wir haben das bisherige Training sowohl für neue Abläufe, als eben auch zur Eingewöhnung neuer Spieler genutzt“, kommentiert Trainer Marc d’Andrea den frühen Saisonstart. „Vor zwei Jahren bildete sich das Team aus Quereinsteigern und Hobbyspielern neu. Mittlerweile sind die wichtigsten Grundelemente so gefestigt, dass wir anfangen können richtig Volleyball zu spielen. Meine Spielerinnen sind heiß darauf und freuen sich redlich über das, was sie alles noch nicht über den Sport wussten.“ So schockiert es nicht, dass die FCJ-Spielerinnen lieber mehr als wenig trainieren wollen. „Bei der momentanen Leidenschaft im Training und dem höheren Pensum werden wir wahrscheinlich nicht gegen den Abstieg bangen müssen“ bewertet der Coach die anstehende Saison. Ein Saisontief gleich am Anfang der Saison befürchtet der Coach aber nicht, da sich jede einzelne Spielerin in den kommenden acht Wochen eine eigene Auszeit eingeteilt hat.
Wenn wir Kölner also recht behalten, dass faul sein schlau ist, so hoffe wir erst recht, dass auch diese Weisheit über unsere vermeintliche Dummheit stimmt: „De dümmste Bure han de dickste Ädäppele!“