Läuft bei „wir“!

Freitag der 13.! Für viele MenscLäuft bei „wir“!hen ist dieser Tag mit einer Symbolik belegt, die sie an das Unglück glauben lässt. Am Freitagabend spielte die 3. Damen des FCJ Köln gegen Tabellennachbarn Stolberger TG und gewann nach langer Durststrecke wieder ein Spiel – und das sogar mit 3:1 (25:22, 19:25, 25:23, 25:22). Warum auch hätte der FCJ Köln, nach einer vom Pech geprägten Saison, ausgerechnet am Freitag den 13. mehr Pech haben sollen, als sein Gegner? Das hat sich auch der Volleyballgott gedacht und schenkte der Heimmannschaft drei Punkte. Pech hatte nur Trainer Marc d’Andrea, der eine Wette verlor. Seine Schuld begleicht er beim kommenden letzten Saisonspiel.

Schon im vorherein schien der Pechstag seinen Einfluss zu nehmen, da noch in der Spielwoche bekannt wurde, dass das Match nicht wie angestrebt in Weidens Mehrzweckhalle stattfinden würde, sondern in einer Ausweichhalle in Bocklemünd. Wie der lieblich vom Stolberger Trainer Klaus Steinmetz genannte „Schuhkarton“ das Spiel beeinflusste war unumstritten. Noch vor zwei Wochen brach ein ähnlicher Schuhkarton den unerfahrenen Kölnerinnen das Genick. Gegen DJK Frankenberg schien die Enge neben dem Feld das Spiel der Kölnerinnen zu zerstören. Dieses Mal sollte der Stolberger TG deutlich mehr Schwierigkeiten haben, als Köln.

In allen vier Sätzen war das Spiel deutlich ausgeglichen. Sowohl Köln als auch Stolberg konnten mit druckvollen Aufschlägen den Aufbau des Gegners stören. „Wir haben seit dem Spiel gegen Frankenberg den Angriff aus dem Feldzuspiel trainiert. Die bewusst passiven Annahmen konnten wir im Angriff so ganz gut verwerten.“, kommentierte Außenannahmespielerin Linda Wiehr das Spiel. „Stolberg liebt das Spiel über ihre Mitte. Dana (10), Stolbergs überragenden Schnellangreiferin wurde im vergangenen Spiel von Zuspielerin Jelena Vojicic (9) so gut eingesetzt, dass Jelena uns die komplette Feldabwehr zerlegte.“, ließ Kölns Trainer das Hinspiel Revue passieren. Durch das druckvolle Kölner Spiel konnte Dana dieses Mal ihre Stärke nicht ausspielen, für die Mannschaft wäre es wichtig gewesen.

Zudem musste personell bedingt die Kupferstädter Diagonalangreiferin Louisa (12) auf Außenannahme spielen. Köln reagierte auf der Position 2 nun ebenfalls mit einer Veränderung und ließ die großgewachsene Außenangreiferin Ines Meyer auf der 2 blockieren. „Ines hat im vergangenen Spiel verletzungsbedingt Diagonal spielen müssen. Sie hat ein überragendes Spiel gemacht. Gegen Stolberg zwang sie die gegnerischen Engreiferinnen dazu Lineshots, oder Finten zu spielen. Auf beides waren wir vorbereitet.“, legte Kölns Trainer seine Strategie offen. So wunderte es nicht, dass Stolberg seine offensichtlich größte Stärke, den Angriff, nun kaum mehr durchsetzen konnte. Dennoch sorgten die guten Stolberger Aufschläge und vielen Eigenfehler der Junkersdorferinnen dafür, dass das Spiel mit nur knappen Sätzen gewonnen werden konnte. Am Ende des dritten Satzes, bei einem 1:1 nach Sätzen, verwandelte Ines Meyer einen Angriff hart über die zwei und brachte so den notwendigen Punktabstand zum Satzende. Sie entschied das Spiel und durfte zum Dank auch im letzten Durchlauf weiter spielen.

Ein Strategiewechsel brachte den Erfolg gegen die Tabellenmitte: „Nach dem Hinspiel merkte Klaus Steinmetz einige Sachen an, dessen Wissen uns heute einen Vorteil brachte. Unter anderem fielen ihm unsere sehr sehr viele Eigenfehler auf. Auch unser hoher Block machte ihm zu schaffen, weshalb er die Devise „nur rüber spielen“ bevorzugte. Ich ging davon aus, dass er so auch das Rückspiel vorbereiten würde. Mit den Startformationen des ersten, dritten und vierten Satzes haben wir ihre Hauptangreiferin ausgeschaltet. Die Aufschlagstrategie zum Ausschalten ihrer Außen, die vor allem Kathi Meyer perfekt umgesetzt hat, brachte letztlich den gewissen Unterschied im dritten und vierten Durchgang. Die Aufschlagserien von Kathi, sowie Nora, Jule und Ines – die eine andere Strategie hervorragend umsetzten – zeigten wie gut wir in der breiten Masse in diesem Element geworden sind. Ein paar andere Kommentare boten auch noch guten Einblick in seine Philosophie, die keinesfalls schlecht ist, aber von uns ausgenutzt wurde. Wir waren gut vorbereitet, haben uns aber zugegeben mit unseren Eigenfehlern fast wieder selbst abgeschossen.“

Am Ende war es wohl nicht nur Glück, dass Stolberg verlor. Dennoch bleibt dieser brandheiße Gegner Köln positiv in Erinnerung. Das Team entwickelt sich positiv und kann in der kommenden Saison, wenn der Kern der Mannschaft bestehen bleibt, durchaus dass um den Aufstieg mitspielen.

Am 29.03.2015 spielt der FCJ Köln in Erkelenz gegen Eilendorf. Aufgrund einer verlorenen Wette, um den Ausgang des Stolbergspiels, wird sich Kölns Trainer im besonderen Dresscode an die Seitenlinie stellen.