Dass das junge Team der Damen 3 nicht nur im Training schönen Volleyball spielen kann, sondern auch im Spiel, hat sie am Samstag in Geldern bewiesen. Leider reicht schön nicht immer aus und somit ist die Platzierung ernüchternd, wenn man nicht am Wochenende in der Halle am Niederrhein stand.
Am Samstag früh machte sich das junge Team aus Köln auf den Weg ins nordwestliche Rheinland. Nicht nur die Landschaft nahm einen rauschenden Übergang ins typisch holländische, sondern auch der Radiosender. Mit morgendlicher Feierlaune des Partyautos, war allerdings jedem ein guter Start in den Turniertag gesichert.
Das erste Spiel lief auch wie geplant. Ein satter 2:0 Sieg gegen das ebenfalls in die Bezirksklasse aufgestiegene Team aus Bottrop sollte gutes heißen. Wie so oft im letzten Jahr gezeigt, drehte das Team einen acht Punkte Rückstand im zweiten Satz und gewann ihn am Ende mit 22:25. „Der kühne Kopf und die kämpferische Natur meines Teams ist der Grund, warum wir schon im letzten Jahr einen 2:0 Rückstand zum 2:3 drehen konnten“, so Trainer Marc d’Andrea.
Im zweiten Spiel kam es dann bereits zur erhofften Begegnung mit dem mitgereisten Team aus Nippes. Im vergangen Jahr hat Nippes in der Klasse gespielt, in der der FCJ dieses Jahr spielt. Durch eine Umlegung der Spielkreise, musste Nippes allerdings die Staffel verlassen. Trotzdem ist das Team aus dem Norden Kölns ein guter Indikator für die kommende Saison.
Den Auftakt hat der FCJ Köln direkt verschlafen. Von den ungewohnt schnellen Aufschlägen der Gegner ließ sich der Schön-Volleyballmodus der Junkersdorferinnen durch Unsicherheit ersetzen. Als das Team wieder zu sich fand, war der Satz allerdings auch schon vorbei und später mit 25:10 abgegeben. Wie so oft, war aber der letzte Punkt schon wieder vergessen, als sich das Kölner Team nun einen sieben Punkte Vorsprung im zweiten Satz erkämpfte, den es dann auch bis zum Ende halten konnte. Löblich ist dabei zu nennen, dass es Kathi Hartung war, die die Stabilität mit ihren Aufschlägen zurück bracht, die als einzige mitgereiste saubere Floataufschläge auf Knopfdruck abrufen kann und so den Satz gleich mit einer 5 Punkte Serie startete.
Zur Mitte des Turniers war der Turniermodus „ jeder gegen jeden“ schnell an die Substanz der Spielerinnen gegangen. Die Mittagspause schob sich offensichtlich auf nach zwei Uhr, man spielte seit 10 Uhr mit gerade einmal drei Pausen a 15 Minuten. Die Konzentration der nicht auswechselbaren Positionen, in Kombination mit überragenden Aufschlägen der folgenden Gegner, erschwerte es dem Team wieder sauber in das Turnier zurück zu finden. Die beiden Niederlagen der daraus resultierenden Spiele sind zwar ernüchternd, aber auch kein großes Thema. So fuhr der spätere Turniersieger aus Borken-Hoxfeld genauso wie Austräger Geldern III (BL) mit höherklassigen Spielerinnen an. „Die Verteidigung gegen Hinterfeldangriffe und Kombinationsspiel Aufsteiger-Pipe sind nicht die typischen Bälle, die meine Mädels gewohnt sind.“ Nennenswert ist dabei, dass es fast nur die Aufschlagdominanz der Gegner war, die den deutlichen Sieg der beiden Teams ausmachte.
Die beiden letzten Spiele waren spielerisch deutlich interessanter für das Team, da hier Abläufe aus dem Training ausprobiert werden konnten und so der Spaß und Einsatz wieder deutlich anstieg.
Im Resümee lässt sich sagen, dass es ein extrem erfolgreiches Turnier war. Neuzugänge Jelena, Julia und Laura hatten die Chance die neuen Abläufe des Teams zu festigen und die Stimmigkeit mit dem Zuspiel zu erproben. Die Nervosität vor dem ersten Ligaspiel ist sicherlich auch bei allen Spielerinnen gefallen, da sie gemerkt haben, dass Gegner gegen die wir im letzten Jahr chancenlos waren plötzlich schlagbar sind. Besonders erfreulich ist, dass der Konkurrenzdruck aus vielen Spielerinnen noch mehr heraus gekitzelt hat und so das Niveau des Trainings zeitweilig übertroffen wurde. Als kleine Sahnehaube kommen Komplimente der Gegner dazu. So hat zum Beispiel das drittplatzierte Team aus Herongen das Spiel des FCJ als den schönsten Volleyball des Turniers betitelt, wurden Zuspielerin und Liberas als extrem begabt kommentiert und von Gegner Bottrop den Titel des – für sie – „nennenswert schönsten Spiels“ des Turniers bekommen.
Mit den Erkenntnissen dieses Turniers, fährt der FCJ zurück zum Städsche und startet hoffentlich schon mit ersten Ergebnissen in der folgenden Woche beim Troisdorf –Open. Zuvor muss aber der Muskelkater „bis in die Finger“ auskuriert werden.