„Arrriba“ – ander(l)e Mannschaft hat gewonnen

„Arrriba“ – ander(l)e Mannschaft hat gewonnenIm wohl spannendsten Spiel der Saison 2013/2014 hat der FCJ Köln vor rund 40 Zuschauern Volleyball zum Begeistern gezeigt. In fünf Sätzen (25:20, 13:25, 20:25, 25:20, 15:11) schaffte es das junge Damenteam um Kapitänin Katharina Hartung die 3. Damenmannschaft des AVC Köln zu bezwingen. Und jeder Satz trägt eine neue Heldin. „Das sind die Spiele, für die wir Volleyball spielen!“ kommentiert Trainer Marc d’Andrea.

Alles fing nahezu perfekt an, der Gegner zeigte die gewohnten Schwächen und die Junkersdorferinnen ließen gelassen die letzten Trainingseinheiten in das Spiel einfließen. Konfus diskutierte die  AVC Abwehrreihe wie sie den zerschmetternden Angriffen von Außenangreiferinnen Linda Kosasih entgegenwirken sollen. Bis sich die Reihen sortiert hatten, schaffte es Zuspielerin Laura Löpmeier, die selbst ein Ass nach dem anderen schlug, den Finger in die Abwehrwunde immer tiefer zu drücken und den Satz so über Linda zu zu machen.

Aber der Schein trübte. Der AVC formierte sich neu und überrumpelte den FCJ Köln mit seiner Flexibilität. Die eigene Fehlerquote trieb die jungen Studentinnen immer weiter in die Ecke, bis sie erstmals in dieser Saison an ihre mentale Grenze stießen. Wieder einmal war jede Ballberührung entweder auf höchsten Liganiveau oder ein Fehler – leider war es der AVC, der dabei die Hand über dem Geschehen  hielt. Nach einem kurzen Intermezzo ging die zweite Runde mit 25:13 an den AVC. Die Unsicherheit schwappte im dritten Satz nicht ab. Die Aufschlagfehler häuften sich immer mehr, die Angriffe wurden uneffektiv schwach und fehlerreich. Mit Zuspielerin Janka Becker reagierte Trainer Marc d’Andrea auf die gefestigte Abwehrstrategie der Gegner. Der Satz brachte den gewünschten Aufschwung, war aber noch immer von Unsicherheit geprägt und ging so mit 25:20 an den AVC.

Frischen Wind brachte im vierten Durchlauf die Aufschlagspezialistin Katharina Greuel. Fehlerlos spielte sie sich zum Vorbild der Mannschaft hervor und gab den erhofften Halt. Die Fehlerquote nahm ab, das Niveau nahm zu. Der vierte Satz war in greifbarer Nähe, doch eine überragende Aufschlagserie der gegnerischen Mittelblockerin (60), die vom FCJ-Trainer zu AVCs Spielerin des Tages gelobt wird, schien alle Hoffnung auf einen weiteren verdienten Satz zu nehmen. Ein weiteres Mal nahm eine Spielerin das Zepter in die Hand und drehte zum sechsten Mal in diesem Spiel das Satzergebnis. Ein Ass und zwei Halbasse, von Nora Göring, brachten den nötigen Schub, um den Sack zu zu machen.

Der Schwung des vierten Satzes wurde mitgenommen und führte zu einer bombastischen Leistung von 10:2 im fünften Satz. Doch wer glaubt, dass sich die AVC Damen so leicht abtun lassen, hat nicht mit dem Verein gerechnet. Die mitgebrachte Herrenmannscht des AVC feierte jeden weiteren Punkt ihrer Damenmannschaft in einer Lautstärke, dass man sich wie auf den Rängen des Rhein-Energie-Stadions fühlte. Dem Druck musste sich auch der FCJ beugen, der gerade erst richtig an Sicherheit gewonnen hatte. Plötzlich stand es nur noch 12:8. Mit kraftvollen Angriffen und Aufschlägen schaffte es der FCJ Köln am Ende doch den Satz für sich zu entscheiden. Der Siegestanz des Junkersdofer Teams galt vor allen Dingen ihren Helden des Tages:

Franziska Purmann brachte als einzige Spielerin eine nahezu perfekte und konstante Leistung.
Linda Kosasih und Laura Löpmeier brachten den Gegner im ersten Satz zur Verzweiflung.
Nora Göhring rettete mit ihrem Aufschlag nicht nur den vierten Satz, sondern verhinderte eine punktlose Niederlage.
Katharina Meyer setzte sich in allen Spielphasen im richtigen Moment durch und brachte immer wieder den Wechsel zur Führung.
Doch die größte Heldin war Katharina Greuel. Sie brachte Selbstvertrauen und Halt in eine nervlich zerrüttete Mannschaft.

In der kommenden Woche spielt der FCJ Köln II gegen Tabellenführer DJK Südwest Köln III.

 

Für das heut platzende Phrasenschwein zahlt der Autor im Übrigen gerne den Kasten des nächsten Spiels. 😉