Von Thiemo Schnorr
Am vergangenen Wochenende reihte sich die 2. Damenmannschaft des FC Junkersdorf mit einem fulminanten Derbysieg in die Liste der siegreichen Junkersdorfer Teams ein. Nach dem Sieg der 1. Herren, sowie der 3. und 4. Damen, brachte das Team um Trainerin Kemper die Weidener Mehrzweckhalle ein weiteres Mal zum Jubeln.
Die Vorzeichen hätten durchaus besser sein können. Zwar konnte Trainerin Kemper endlich wieder aus den Vollen schöpfen, allerdings sorgten Krankheiten und Urlaubstage für eine nicht optimale Vorbereitung des gesamten Kaders. Dennoch waren die Mädels heiß auf das Spiel, konnte man Langenfeld im Hinspiel doch bereits im Tie-Break bezwingen und war sich sicher, dass die Tabellensituation vor dem Spiel (Langenfeld Platz 2, Junkersdorf Platz 6), wenig Aussagekraft besitzt.
Mit Entschlossenheit und viel Stimmung gingen beide Teams in den ersten Durchgang und es entwickelte sich sofort ein Duell auf Augenhöhe. Während sich Langenfeld auf ihre Erfahrenheit berufen konnte, sorgte Junkersdorf rund um Kim „Gummiwand“ Stemplinger mit spektakulären Block- und Abwehraktionen für Furore. Gegen Ende des Satzes schlichen sich dann allerdings doch noch zwei kleine Flüchtigkeitsfehler in das Kölner Spiel ein, welche der Tabellenzweite gnadenlos ausnutze und den Satz mit 23:25 für sich entschied. Der Stimmung sollte dies allerdings keinen Abbruch tun. Unverändert ging man in den zweiten Durchgang und machte dort weiter wo man aufgehört hatte. Wieder schenkten sich die beiden Kontrahenten nichts, doch eine Punkteserie von Langenfeld sollte den Grundstein für den zweiten Satz-Sieg legen – dachte man. Obwohl der Gegner schon zur Mitte des Satzes beinahe uneinholbar davonzog, gaben sich die Domstädterinnen nicht auf und spielten sich in einen Rausch. Punkt für Punkt kämpfte man sich wieder heran und schaffte gegen Ende des Satzes sogar den Ausgleich. Doch Langenfeld setzte der aufkeimenden Hoffnung der Kölnerinnen schnell einen Dämpfer auf und holte sich mit zwei starken Blockpunkten auch den zweiten Durchgang (25:27).
(Coach Katrin hatte an diesem legendären Tag das richtige Händchen | © ruhrsportfoto.de)
Mit der drohenden 0:3 Niederlage im Hinterkopf mussten sich die Hausdamen erst einmal wieder sammeln, doch Trainerin Kemper fand in der Satzpause die richtigen Worte. „Mutig bleiben“ und „nichts mehr zu verlieren“ war die Devise und gepaart mit den richtigen Wechseln, sorgte Kemper für einen Umbruch im Team. Die Kölnerinnen legten los wie die Feuerwehr und erwischten die Gäste absolut kalt. Ein Ass hier, ein krachender Block da und schnell hatten man einen beachtlichen Punkteabstand gewonnen. Die Wechseltaktik trug Früchte: Youngstar Viki, sorgte auf der Diagonalposition für frischen Wind, während Greta der von der Skipiste direkt in die Halle gerutschten Denise in der Mitte des Satzes eine Auszeit gönnte. Auch Annika W. durfte nach langer Urlaubs- und Krankheitspause wieder ins Spielgeschehen eingreifen und alle Einwechselspieler standen ihren „Vorgängern“ in nichts nach. Das Team „Bank“ um Zuspielerin Kathrin und Kapitänin Anna sorgte mit kräftig Stimmung von außen für den Rest. Mit 25:22 zwang man Langenfeld in den vierten Durchgang. Dieser sollte wohl der entscheidende Satz werden. Zwar sorgte der gegnerische Trainer mit einer falschen Aufstellung kurzzeitig für Verwirrung in seinen eigenen Reihen, doch die erfahrenen Spielerinnen fingen sich schnell wieder. Trotzdem hatten die Kölnerin Gefallen am Gewinnen von Punkten gefunden und ließen den Gegnern erneut sehr wenig Chancen. Den Kampf der Coaches gewann Kemper auch in diesem Durchgang, blieb sie doch bei ihrer weiterhin erfolgreichen Denise-Greta Kombination und wechselte in der Satzmitte die bis dahin stark aufspielende Vicky für Kapitänin Anna zum Aufschlag aus. Belohnt wurde sie mit einigen wichtigen Assen und mit einem mehr als deutlichen Sieg (25:14). Mit einer beinahe identischen Aufstellung aus den beiden ersten, verlorenen, Durchgängen setzte Die Kölner Trainerin alles auf die „wir wollen unsere Fehler wieder gut machen“ Psychologie und wurde ein weiteres Mal belohnt. Langenfeld konnte nach einem Seitenwechsel bei 8:6 aus Kölner Sicht zwar mit 9:8 in Führung gehen, konnte dem Kölner Spiel-Rausch schließlich jedoch nichts mehr entgegensetzen. Die Einwechslung von Vicky für den Block sollte die letzte Einmischung der Trainerin sein, ehe sie, die Mannschaft und die höchst unterhaltenen Zuschauer mit einem 15:10 belohnt wurden.
Mit diesem Sieg in ihrem mittlerweile achten Tie-Break aus 11 Spielen drehten die Kölnerinnen eine fast verloren geglaubte und von Spannung nicht auszuhaltende Partie zu ihren Gunsten. Die gesamte Mannschaft hat sich dabei ein großes Lob verdient, denn sowohl Feld- als auch Auswechselspieler haben die ganze Zeit ihr bestes gegeben und waren jederzeit bereit ihr Team mit wichtigen Punkten und Aktionen zu unterstützen. Ein Sonderlob haben sich sicherlich Libera Kim die, wie immer, eine absolute Bank in der Abwehr war, sowie Trainerin Kathrin, die mit ihrem Wechselroulette mehr als ins Schwarze getroffen hat, verdient.