Denn do jehöörn se hin,
Wat sulln se denn woanders,
dat hätt doch keine Senn
Am Karnevalssonntag hieß es für unsre jecken Mädels „heute fährt die 18 bis nach Essen-Borbeck“. Für die optimale Vorbereitung wurde selbst am Freitag nach Weiberfastnacht ordentlich trainiert und am Samstag mit unserer Ersten unter dem Motto ‚alle Jläser huh“ gefeiert. Rein in die Ringelsöckchen und los gings mit reduziertem Kader (nur neun Kaderspielerinnen plus Jugendspielerin Vicky) in den ersten Satz gegen die übermächtigen Funken aus Essen.
Prinz Florian startete Karnevalszug mit einer ungewöhnlichen Aufstellung: Anna-Lena Krüger, eigentlich Mittelblockerin, sollte die Kamelle über die Flanke im gegnerische Tütchen unterbringen und Anna Kadlec (Diagonal) in der Mitte die größten Schokotafeln abfangen. Oberfunkemariechen Kirsten Tälkers brachte es vor dem Spiel auf den Punkt: „Wenn nicht jetzt, wann dann!“ Und so wollte man locker flockig in die Sitzung starten, doch schnell zeigte sich, warum Essen als Zugwagen den Zoch der Regionalliga West anführt. Der erste Punkt noch für die Domstädterinnen war jedoch die einzige Führung im Programm. Gute Aufschläge, gute Angriffe, weniger Fehler beim Gegner und einige Unsicherheiten auf Kölner Seite sorgten für Zwischenstände wie 1:4, 9:16 und am Ende auch für ein klares 11:25.
In Sitzung Zwei musste eine Veränderung her. Prinz Florian versuchte es mit Mut und brachte die 13-Jährige Vicky über Außen und Anna-Lena zurück auf Mitte. Doch das Rahmenprogramm glich stark dem Vorhergegangenen – über 0:4 zum 9:16 bis hin zum 18:25 waren die Mädels aus der Stadt mit K eher zum zuschauen verdammt und auch starke Büttenreden vom Prinzenpaar Hannich – Kehe, sorgten lediglich für kleinere Lichtblicke. Während auf dem Feld nicht viel zu Kamellen war, herrschte auf der Ersatzbank Polka,Polka, Polka. Denn: Wenn mir Kölsche singe simmer janz dobei, wenn mir Kölsche singe stommer all en d‘r Reih. Trotz Chancenlosigkeit brach die gute Laune der Kölnerinnen nie ab – und sollte im dritten Satz belohnt werden.
Dritte Sitzung – dritte Aufstellung. Oberfunkenmariechen Tälkers nahm nun höchstpersönlich das Zuspielszepter in die Hand, während sich Vorsängerin Anna Kadlec mal die Diagonalposition griff. Die harten Brocken die aus den Reihen der Essener geworfen wurden, sollten von Lena Fenten und Anna-Lena in der Mitte abgefangen werden, während Annika Brück und Maren Beiderwellen die von Kirsten verteilten Kamellen über Außen auf die gegnerischen Platz pfeffern sollten. Beflügelt von der eigenen Stimmung und um der Schmach einer drohenden 0:3- Niederlage zu entgehen, bäumten sich die Domstädterinnen noch einmal auf. Nach einer kompletten Rotation war des öfteren „kölle Alaaf“ in der Halle zu hören und die Gäste gingen mit 8:5 in Führung. Der gegnerische Trainer fand in seiner Büttenrede nicht die richtigen Worte und die Kölnerinnen nutzen die Unsicherheit aus um bis auf 12:9 zu erhöhen. Eine Spielerin des Tabellenprimus zeigte jedoch in den folgenden 10 Punkten, dass sie nicht viel von dem kölschen Brauch hält und servierte die bunte Annahme der Gäste in Grund und Boden. Aus 12:9 mach 12:19 und auch das positive Zureden des Trainergespanns fand keine Wirkung, bis sich beim Stand von 15:24 die kölsche Kapitänin selbst ein Herz fasste und dem Gegner zeigte: Ja, ja, ja wir sinn immer noch da, da, da! Fünf mal demonstrierte sie allen Anwesenden, dass man mit den Kölnerinnen bis zum Ende rechnen muss, ehe es Essen doch noch schaffte auch die dritte und letzte Sitzung mit 25:20 für sich zu entscheiden.
Den Karnevalsorden für die beste Stimmung nehmen wir trotzdem mit nach Hause und gratulieren dem Essener Dreigestirn zum verdienten Sieg.