VB Damen II: Rezension von „Köln versus Olpe“

Obwohl FCJ Productions zuletzt mehrfach mit schwachen Auftritten Kassengift produziert und sich so zielsicher auf die Favoritenliste für die Goldene Himbeere manövriert hat, machten sich doch viele Neugierige und Schaulustige auf den Weg um dem neuesten Spektakel kölscher Machart beizuwohnen und sorgten so für einen Zuschauerrekord im großen Kinosaal des Lichtspielhauses Junkersdorf. Der Streifen „Köln versus Olpe“ wurde vorab mit viel Brimborium als Action-Knaller angekündigt und als nach der Vorstellung der Vorhang fiel, war klar: dieser Streifen wird ein Erfolg, und FCJ Productions hat erfolgreich das Trash-Genre hinter sich gelassen.

Regisseur Hannich schickte mit Lorena Villa Pecero in der Rolle der „Zuspielerin“, Laura Kehe und Maren Beiderwellen als „Außenangreiferinnen“, Lena Fenten und Anna-Lena Krüger als „Mittelblockerinnen“ Annika Brück als „Diagonalangreiferin“ und Kim Stemplinger in der Rolle der „Libera“ einen bewährten Cast aufs Feld. Dabei stand er vor der besonderen Herausforderung, dass sich gleich drei Superstars auf die Rolle der „Zuspielerin“, die großes Einfühlungsvermögen erfordert, beworben hatten – ein wahres Luxusproblem. Hannich gab an diesem Tag Villa Pecero, der Legende aus Madrid, den Vorzug.

VB Damen II: Rezension von „Köln versus Olpe“

(Die Hauptdarsteller: FCJ Köln II)

Der Plot war eigentlich simpel:

In der Volleyballregionalliga sollten die Mannschaft aus Köln im Heimspiel auf Olpe treffen. Letzter gegen Drittletzter. Not gegen Elend, großes Drama vorprogrammiert. Aber halt: nur auf dem Papier. Denn Köln war zum Ende der Hinrunde wieder eingefallen, wie Volleyballspielen geht. Und wie viel Spaß siegen macht. Nach zwei davon in Folge war man nun heiß wie Frittenfett auf den dritten. Gleich zu Beginn des Spiels sausten die Kölnerinnen mit 7 Punkten davon und Lena Fenten setzte sich mehrfach auffällig an der Aufschlaglinie in Szene. Schlau, dass FCJ Productions an dieser Stelle eine Schwächephase der Protagonistinnen einbaute, denn die Zuschauer wollen ja auch bei der Stange gehalten werden und Streber mag eben keiner. Als es bei Mitte des Satzes zum Ausgleich kam und das Spiel zu kippen drohte, rauschte mit perfektem Timing Hilfe heran. Auftritt Pecero und Fenten als Dreamteam „Schnellangriff“. Zwischen den beiden stimmt einfach die Chemie und es scheppert mehrmals heftig auf Opler Seite. Das Ergebnis: 25:18.

Auch im zweiten Durchgang zauberte Lena Fenten im Block und der Autor meint an dieser Stelle einen feinsinnigen Gruß an einen Zauberkollegen bemerkt zu haben, denn Olpe kam einfach nicht vorbei. Allerdings stellte Maren „the Hammer“ Beiderwellen mit ihrem kraftvollem Spiel alle in den Schatten, machte einen Punkt nach dem anderen – die Macht war einfach mit ihr! Die mangelnde Bühnenpräsenz, die ihr gelegentlich zugeschrieben wird, kann an dieser Stelle nicht bestätigt werden. Die Bilanz: 25:14

Im dritten Satz ließ die Spannung etwas nach, dafür häuften sich die Fehler. Kreativitätspunkte gibt es für das Element „Feldzuspiel“, bei dem die Vorgabe, den Körper exakt in Zuspielrichtung auszurichten, doch großzügig interpretiert wurde. Nichtsdestotrotz gelang es dank starker Aufschläge, zuverlässigen Punktesammlerinnen und einem etwas zahnlosen Gegner auch diesen Satz mit 25:18 nach Köln zu holen. In der Schlussszene war noch zu sehen, wie die Kölnerinnen zähnefletschend und knurrend ihre Klauen in Richtung Herne recken, die netterweise der derzeit den fünften Tabellenplatz warm halten, den Köln sich zu holen gedenkt.

Fazit: Solides Action-Kino mit Luft nach oben im handwerklichen Bereich, aber auch mit einigen Highlights. Stellenweise wirkten besonders die Angriffsszenen noch nicht furchterregend genug.

And the Oscar goes to:

Bester Film: FCJ Köln Productions

Beste Hauptdarstellerin: Maren Beiderwellen, dicht gefolgt von Lena Fenten und Laura Kehe

Beste Regie: hier enthält sich die Academy, weil sie sich echt nicht reinreiten will! Beide Nominierten, Regisseur Hannich und Regieassistent Schnorr, haben einen großen Teil zum Gelingen des Streifens beigetragen.

Beste visuelle Effekte: Denise von Pidoll, die angeblich ohne Computertechniken einen Ball vom Aufschlagpunkt auf eine meterlange Reise auf der nur millimeterdicken Netzkante schickte.

Bester Ton: In Abwesenheit der Dauersiegerin in dieser Kategorie, Anna Kadlec, teilen sich Annika Stenchly und Kim Stemplinger die Auszeichnung

Bestes Kostüm: 100% Steil, Pizzeria Caminetto, Allfinanz Vermögensberaters Ulrich Theilen, Renusol, La Tasca Steakhaus

Bestes Szenenbild: Sparkasse Köln, Travel Trex GmbH

Bester Schnitt: Ulla Barnick – der Frisörbesuch war einfach mal dringend nötig

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