Nachdem die letzten beiden Spiele des FCJ II etwas holprig und inklusive erster Niederlage waren, meldeten sich die Damen aus Köln nun fulminant zurück: Sie spielten mit Abstand das beste Spiel der Saison und konnten den altbekannten TSV Bayer Dormagen mit 3:1 bezwingen.
Im ersten Durchgang überrollten die Kölnerinnen den Gastgeber. Diese liefen stets einem Rückstand hinterher, der von 8:3 auf 19:10 ausgebaut wurde. Schließlich ging der erste Satz nach nur 18 Minuten mit 25:16 an Köln.
Im zweiten Satz schlichen sich dann mehr Eigenfehler ein. Die Dormagenerinnen verteidigten stark und fanden zu gewohnter Aufschlagstärke zurück. Diese hatte die Annahme des FCJs bekannterweise schon in vergangenen Saisons zum Wackeln gebracht. Zwar hatten die Gäste die Annahme der harten Rotationsangaben gezielt trainiert, konnten jedoch nur zeitweise dem Gegner ihr eigenes Spiel aufzwingen. Die Gastgeberinnen drehten einen 8:3 Rückstand kämpferisch auf eine 15:13 Führung. Diese konnte knapp ins Ziel gerettet werden, so dass der 2. Durchgang mit 26:24 an die Heimmannschaft ging.
Im 3. Durchgang konnten die Kölnerinnen dann wieder an den ersten Satz anschließen. Ab jetzt gab es nur noch ein Gas: Vollgas. Neuzugang Nina Rieger legte lehrbuchmäßig eine Aufschlagserie hin und brachte ihr Team mit 9:0 in Führung. Am Kölner Block gab es nun kein Vorbeikommen mehr; insbesondere Karo Reich und Franziska Kalde ließen keinen Ball auf die Kölner Spielfeldhälfte. Von nun an gelang einfach alles. Der TSV fand kein Mittel gegen die präzisen Floataufschläge, Zuspielerin Carina Emsermann agierte mutig, machte unspielbare Pässe spielbar und setzte alle Angreifer gekonnt in Szene. Die Kölnerinnen spielten ihr Spiel – getragen von den zahlreichen und äußerst lautstarken Fans. Der Rekordvorsprung von 18:3, konnte über ein 24:7, schließlich mit 25:10 ins Ziel getragen werden.
Der vierte Satz startete dann mit einem Schockmoment: Diagonalangreiferin Melanie Preußer, die ebenfalls auf unglaublichen Niveau spielte, verletzte sich beim Aufschlag das ohnehin lädierte Knie. Neu-Diagonalangreiferin Laura Kehe musste einspringen. Sie stolperte beim Betreten des Spielfeldes zwar noch über einen Pullover, legte dann jedoch eine Leistung an den Tag, die Melanies in nichts nachstand und Fans zu weiteren enthusiastischen Gesängen anregte. Sie brachte die Kölnerinnen durch ein starke Aufschlagserie in eine komfortable 10:3 Führung. Die Gäste spielten sich erneut in einen Rausch. Zuspielerin Carina Emsermann ließ ihre Mannschaft mit einem Einerblock 17:11 in Führung gehen. Beim TSV schlichen sich hingegen wieder mehr Fehler ein. Dankebälle konnten nicht verwertet werden, gelegte Bälle blieben an der Netzkante hängen. Diese kleinen Fehler wurden kaltschnäuzig bestraft; so fand insbesondere Nina Rieger immer wieder die Lücke im Block und versenkte reihenweise Bälle auf der gegnerischen Seite. Sie war es auch, die das Spiel – ganz charakteristisch – mit zwei sog. „Laseraufschlägen“ mit 25:17 für Köln entschied.
Die Mädels gehen nur wohlverdient in die Winterpause, die nächste Woche durch die legendäre Weihnachtsfeier eingeleitet wird. Dieses Spiel nehmen wir gerne gedanklich mit, denn „zu Meckern gab’s da wirklich nichts!“